Montag, 28. April 2014

Ich glaube, ich schreibe demnächst "Rosamunde Pilcher"-Romane... ohne das "Rosamunde Pilcher". Also quasi Romane.

Hi, Freunde. Wieder gut Zeit vergangen. Aber Kontinuität ist auch so einer der Werte, die in L'Arche nicht die geringste Rolle spielen. Das hat ja die Vergangenheit gezeigt.

Was ist denn passiert?
Amsterdam. War gut! Gediegene Runde, hat Spaß gemacht, die Jungs nenne ich schon mit Grund Freunde.
Weiter gibt es darüber aber nicht viel zu erzählen. Nette Wohnung. Nah am Strand. Man konnte gut eine Runde Frisbee zocken. Zudem Zeit in den Touri-Ecken Amsterdams verbracht. Schön.

Danach... Danach kam ich dann zurück. Verständlicher Weise. Da war die Freude aber groß. Naja. Sogar wirklich ein wenig. Im Workshop mag man mich ja... Oder man tut wenigstens so. Und ich muss sagen, ich hatte am Amsterdamer Flughafen doppeltes Heimweh. Denn neben der Tatsache, dass die Jungs mich natürlich an das "alte" Leben in Köln erinnert haben, hatte ich schon auch ein wenig Sehnsucht nach den Highlands. Und das mit Grund. Denn, Freunde: Inverness im Frühling ist üüüüber schön. Das Wetter ist wie normales Wetter. Richtig krass. Da scheint die Sonne, die Blumen blühen und alles ist toll! Nein, ehrlich. Ich habe ja den ein oder anderen Fotografen in meinem Freundeskreis. Es ist höchste Eisenbahn, dass ihr hier mal vorbei schneit!

Aber es ist nicht nur in Inverness schön. Es ist so, dass jetzt so langsam die Zeit beginnt, in der Assistants wieder nach Hause fahren. Carol ist schon wieder in Syrien, Hayley jetzt zurück in den USA.
Bevor Hayley uns jedoch verließ, verwirklichten wir jedoch einmal einen ihrer Ausflugswünsche. Man muss dazu wissen, dass Hayley immer die dollsten Ideen hat, was man denn mit seiner Freizeit anstellen solle. Zumeist sind diese Pläne aber nicht umsetzbar, oder es fehlt an Motivation, sie zu verwirklichen. So war auch jener Trip zuerst als Camping-Trip geplant, wurde dann aber verkürzt, sodass wir an einem Montag Morgen mit dem Auto der Community gen Norden düsten. An Bord waren Pia, Nima (beide Deutsch), Hayley, und Malcolm (Schotte). Eine muntere Truppe. Es wurde viel geredet, über die absurdesten Themen (z.B.: Darf man eine unattraktive Frau als "hässliche Alte" bezeichnen), und der ein oder andere Stop eingebaut. Einmal dachten wir, wir seien ungefähr direkt an der Ostküste, weshalb wir aus dem Auto stiegen, um dann festzustellen, dass das Feld, das zwischen Straße und Klippe lag, doch vollkommen groß war. Kein Grund nicht trotzdem dort zu snacken. Einen Feldweg entlang spazierend fanden wir einen kleinen Bach, dem wir bachaufwärts folgten. Am "Ufer" fanden wir ein totes Schaf. Das wäre nur halb so phänomenal, wäre das Skelett nicht schon fast freigelegt gewesen, sodass Nima und ich uns entschieden, dass das jetzt mit müsse. "Shauna", aufgrund der hohen Wangenknochen eindeutig weiblich, war fortan das Maskottchen des Trips. Und dann ging es weiter Richtung Thurso, das an der Nordküste liegt. Dort angekommen, ließen wir uns vom Gefühl leiten und fanden zu einer Burg(-Ruine?!), die wir umrundeten um zur Steinküste zu gelangen. Ein herrlicher Ausblick, aber nicht der Schönste an diesem Tag. Als uns dann dort langweilig wurde parkten wir das Auto etwas weiter westlich, nahe am Zentrum des Ortes direkt am Strand. Der Ausblick dort war auch sehr sehr geil. Öko ist übrigens auch sehr sehr geil!
Naja. Dann war es mir nach Fish&Chips, also gab es Fish&Chips im örtlichen Fish&Chips-Shop. Richtig lecker, so geil klischeehaft auch übelst fettig und ungesund. Dort gab es auch die Möglichkeit, Marsriegel frittieren zu lassen, leider war es da noch Fastenzeit, aber seit ich hier bin, wollte ich einen frittierten Marsriegel erstehen, weil mir das als typisch schottisch angekündigt worden war. Das werde ich dann wohl machen müssen, wenn ich in den Großstädten bin. Dann neigte sich der Tag und ein weiterer Wunsch der guten Hayley war es, am Strand ein Lagerfeuer zu machen... Das ist zum einen glaube ich nicht erlaubt und zum anderen so dann natürlich auch wieder nicht umgesetzt worden. Denn als wir uns im Auto auf der Suche nach der Richtigen "Location" Richtung Westen bewegten und Hayley und Pia friedlich schlummerten, kamen wir auf einmal auf den schönsten Flecken Erde! Links von mir die Highlands hoch und weit und beinahe unberührt, rechts die Küste in der Abendsonne. Mit Worten kaum zu beschreiben. Und als sei das nicht schon wie im schottischen Touristen-Bilderbuch, liefen dann auch noch freilaufende Schafe über die Straße. Da hatte ich aber genug. Raus aus der Karre, und einfach nur noch der Schönheit der Umgebung frönen. TRAUMHAFT. Ich hörte gar nicht mehr auf Fotos zu schießen und meine Mitreisenden mit den Worten "This is the f***ing most beautiful f***ing place in the whole f***ing wold" zu belästigen. Da das aber noch nicht zum Lagerfeuer machen geeignet war, fuhren wir ein Stück weiter und es wurde und wurde nicht hässlicher. Ganz im Gegenteil. Wir machten im Letzten Halt an einem als Parkplatz ausgeschriebenen  Stück gepflasterten Straßenrandes und schauten auf die Highlands hinaus, die Abendsonne im Rücken. Wunderschön. Dann meinte ich: "Man möchte eigentlich nur loslaufen und die Freiheit genießen!" (das klingt super inszeniert, aber genauso war das). Und Hayley meinte ja, dann lass uns laufen. Und wir rannten und rannten, merkten auf halbem Wege, dass unser Schuhwerk für den sumpfigen Boden kein Bisschen geeignet war und rannten einfach weiter. Dann kamen wir zu einer kleinen Schlucht, durch die sich ein Bach zog. Am Ende (oder besser gesagt am Anfang) ein Wasserfall. Und dann meinte ich, dass man da jetzt schon runter müsse, wenn man schon mal hier sei. Also kletterten wir runter, dann den Wasserfall... so halb rauf. :D
Aber das war schon geil. Zurück am Auto machten wir die Sachen fürs Lagerfeuer klar, das dann in den Highlands stattfand. Wir saßen da, Nima, Pia, Hayley, Malcolm, Shauna und ich, erzählten, verbrannten nach und nach unser mitgebrachtes Holz und sahen auf der einen Seite die Sonne unter-, auf der anderen den lächerlicher Weise vollen Mond aufgehen. Das ist schon nicht mehr zu fassen, wie dieser Tag ablief. Glück!
So viel davon. Shauna gehört übrigens mir, sobald sie nicht mehr so stinkt :)

Danach kam dann die Karwoche und ich muss feststellen, dass mir das christliche Verständnis gegenüber dem Osterfest wesentlich besser gefällt, als das zu kommerzialisierte Bild des Weihnachtsfestes in Schottland wie in L'Arche Inverness. An jedem der Kartage fand ein Treffen mit der Community statt, was ich sehr begrüßte, weil es einfach das wichtigste Fest im Christentum ist.
Hat mir gut gefallen. Dazu das besagte, unfassbar gute Wetter und glücklich ist der kleine Beni.

Seitdem ist aber ja auch schon wieder ne Woche rum. Arbeitsmäßig ergibt es sich so, dass ich zur Zeit immer Montage und Mittwochse :P freihabe. Ansonsten trainiere ich natürlich und rege mich ab und an über den ein oder anderen Core- und  Community-member auf. Aber das gehört dazu.
Außerdem ist jetzt die Jahreszeit der Sportevents, die auch einen großen Teil meiner Freizeit einnehmen. Nachdem der FC ja schon aufgestiegen ist, liegt der Schwerpunkt jetzt erstmal auf den Haien. Dann im weiteren Eishockey die Boston Bruins, dann NBA Playoffs, die so einiges zu bieten haben (außer den Boston Celtics), dann Bundesliga Abstiegskampf usw...
Es wird nicht langweilig. Macht euch also keine Sorgen.


Mir geht es sehr gut, meine Lieben, die ihr mich hoffentlich nicht vergessen habt.
Es sind ja jetzt auch schon nur noch vier Monate, von denen ein ganzer schon mal für Urlaub drauf geht, auch wenn die über die Restzeit verteilt ist. Aber lang ist es nicht mehr.

Passt ihr mal bitte auf euch auf, ich melde mich dann wieder!
Liebe Grüße,
euer Ben/Beni/Bene/Benedikt/#bennelülsi

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