Montag, 18. November 2013

Ich blicke nicht durch.

Ja, hi auch!

Ich melde mich mal wieder... recht ausgeschlafen und mit Muskelkater, aber dazu später...
Was ist denn so passiert, wird der ein oder andere Leser sich fragen. Die Antwort ist: So einiges, denn ich bekomme es ja nicht hin, eine gewisse Regelmäßigkeit in mein Blog-Output zu bekommen.
Wie angekündigt war direkt nach dem letzten Blog der Ruben da. Das war sehr sehr geil. Und es hat selbstverständlich auch zum Nachdenken angeregt:
Denn was mir vorher so natürlich gar nicht aufgefallen ist, weil ja alles neu war, ist, dass die Leute, mit denen ich hier zu tun habe, so nett sie auch sind, nicht die Leute sind, die ich mir als Freunde aussuchen würde. Und während ich einige meiner Kompanen hier inzwischen schon als Freunde bezeichnen würde, ist das was anderes. Eine völlig andere Art Freundschaft, die mehr auch deshalb be- und entstehen kann, weil wir eben im gleichen Boot sitzen. Außerhalb der Arche habe ich (abgesehen vom Basketballteam) ja keine Kontakte. Wenn man es negativ sehen möchte, dann ist der Verein hier für Assistants ein Bisschen wie ein Käfig.
Das Bild habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Es ist ein Zitat. Denn als wir von jener Whisky-testerei zurück kamen und Tommy und ich vollkommen euphorisch aus Thomas' Auto stiegen, da bedankte sich Tommy dafür, dass wir auch mal aus dem "L'Arche-Käfig" herausgezogen wurden. Und auf eine Art und Weise hatte er da nicht Unrecht. Verstärkt wurde dieser Eindruck durch den Besuch Rubens deshalb, weil wir uns nach immerhin zwei Monaten komplett unterschiedlicher Lebensweise auf Anhieb wieder so übergut verstanden haben, dass es eigentlich nicht zu beschreiben ist. Es war ja nicht mal eine Woche, die der Gute da war, aber trotzdem genug, um mir darzustellen, was ich hier bisher noch vermisse: Ein gesundes, soziales Umfeld, das nicht zwangsweise nur aus Kollegen besteht, sondern mich auch irgendwie von der Arbeit ablenkt.
Klingt vielleicht dramatisch, aber bevor ihr mich bemitleidet, lasst mich euch sagen, dass das alles halb so wild ist. Es ist nur eben doch nicht alles immer Friede, Freude oder Proteingebäck.
Wo wir schon beim Thema Proteine sind: Hafer ist geil! Uuuuund ich fange jetzt gerade an wieder verstärkt zu trainieren, was neben Basketball, Zocken und Essen eine gelungene Abwechslung zur Arbeit darstellt (siehe oben: Muskelkater). Das macht schon gut Bock... Obgleich mein Bizeps eine einzige Enttäuschung ist.
Mir ist aufgefallen, dass ich zuletzt viel zu wenig Musik gehört habe, weshalb ich das jetzt immer gerne kombiniere. Jamie Cullum nach wie vor Präferenz. Schön.
An der Musikfront gehört so langsam auch die Ukulele zu den von mir beinahe beherrschten Instrumenten, obgleich der Bau der eigenen ob der Faulheit Simons noch immer nicht begonnen hat. Vielleicht/hoffentlich nächste Woche...

Wetter ist wieder etwas besser geworden. Warum auch immer. Toll ist es dennoch nicht. Und es wird immer zu früh dunkel. Aber das dürfte bei euch Räubern ja auch so sein.

Was die Arbeit angeht, so ändert sich jetzt wieder einiges, nur kann mir das meiste diesbezüglich relativ egal sein. Wir bekommen sowohl eine neue Community-Leaderin als auch einen neuen House-Leader. Ersteres ist glaub ich die höchste Position hier. Und da ich glaub ich ungefähr die unterste habe betrifft mich das nicht sonderlich. Und das mit dem House-Leader, das ändert schon ein wenig. Die Amy geht dann nämlich zurück ins Office und schaut nur noch manchmal hier vorbei und der John, den ich allerdings noch nicht kenne bzw. erst morgen kennen lerne, der ist dann für uns Verantwortlich, ABER nicht so wie die Amy sondern irgendwie ein Bisschen anders... frag mich nicht wie. Alles irgendwie ein Bisschen komisch, jedoch wahrscheinlich nur, weil ich nicht durchblicke, was aber ja zum Glück auch nicht mein Job ist. :P

Egal. Äußerst positiver Teil der ganzen Geschichte ist die Tatsache, dass ich ab jetzt immer den Arbeitsplan für die nächsten zwei Wochen habe und in nicht allzu ferner Zukunft sogar für einen Monat im Voraus. Ihr glaubt gar nicht wie gut das ist. Da kann man ja sogar fast planen, was man an seinen freien Tagen machen will... Denn das geht im Moment nicht so rosig.

Ein Beispiel: Dieses Wochenende hatte ich frei. Schön und gut. Aaaaaaber ich habe erst am Freitag erfahren, dass ich auch den Montag frei habe. Hätte ich das früher gewusst, dann hätte ich vielleicht einen kleinen Trip geplant, nach Aberdeen oder an irgendeinen interessanten Ort, den ich mir dann gesucht hätte.
Auf diese Art und Weise sind die Unternehmungen dieses Wochenendes ein Pubbesuch, Training und die Beendigung der "MY-PLAYER"-Saison bei NBA 2K14. Versteht mich nicht falsch, "Ben Jordan" (MY PLAYER) ist sowohl "Rookie-of-the-year" als auch "MVP", Champion und "Finals-MVP" geworden und das sind klasse Errungenschaften für ein Wochenende. :D
Aber man könnte mir vorwerfen, ich nutze meine Zeit nicht sinnvoll. Und vermutlich hätte man Recht.

Und das wird in Zukunft vielleicht alles besser, sofern ich das richtig verstanden habe. Super, nicht wahr?

Wie auch immer. Ich melde mich wieder, wenn mir einer erklärt hat, was hier eigentlich los ist!
Haltet bis dahin bitte sämtliche Ohren so steif wie möglich und passt auf euch auf. Danke fürs Lesen! ;)

Euer Ben/Bene/Beni/Benedikt

Fotos:




































Samstag, 2. November 2013

Tomatin-Salat

So, Kinder. Jetzt wird er langsam frech.

Ich habe ja nun schon viel erlebt, aber sowas... so lange nicht schreiben... unsäglich.

Und dabei war schon gut was los:

Die sozialen Kontakte innerhalb der Community festigen sich und das ist schön zu erleben. Auch wenn ich natürlich jetzt alle schon etwas kenne, so habe ich doch mit jedem Aufeinandertreffen mit den Kollegen, Core- und Day-Members und allen möglichen Personen, das Gefühl, dass alles noch ein wenig näher, freundlicher wird.
Ich habe im Workshop angefangen, dienstags im "Snug" zu arbeiten. Kurzer Ausflug in die Historie dieses Workshops: Er war ursprünglich dazu gedacht, alternden Coremembers das Gefühl zu geben, gebraucht zu werden, indem man sie basteln lässt. Das klingt relativ hart, aber so ist das nun mal. Das hat sich auch nur in sofern geändert, dass dieser Workshop nunmehr für alle Generationen zugänglich ist und das jetzt auch regelmäßig gekocht, gebacken und Golf gespielt wird... (so eine Art Freestyle-Downhill-Mini-"Jeder-hat-so-viele-Schläge-wie-er-will/braucht"-Cross-Golf)
Das macht aber alles Spaß und hat insofern Sinn, dass es als Ausgleich für einige der Arbeiter einfach ideal ist. Denn während man ja in der Tat etwas leistet und mit Suppen und Kuchen sich und Anderen etwas Gutes tut, hat man auch Zeit, sich ein wenig zurückzunehmen, weil auch mehr Pausen und Spiele Teil des "Snug"-Workshops sind.
Wie dem auch sei ist man unter den Assistants automatisch der Schwuli, besonders, wenn man dann auch noch mit rosa Schürze im wöchentlichen Newsletter abgebildet ist. Aber das ist natürlich alles zum Spaß und zur Belustigung der Arbeiter, die das richtig abfeiern! Und das ist ja nun auch nicht das erste Mal, dass ich so Späße mache.
Einer, mit dem ich auch mehr zu tun habe in den Workshops ist Simon Meddle, der bereits erwähnte Leiter des Wood-Workshops. Mit ihm spiele ich neuerdings in den Pausen immer Ukulele und wir singen dazu. Ein Heidenspaß! Ich habe ihm vorgeschlagen, mit ihm selbst eine zu bauen. Das ist ja etwas, das geradezu selbstverständlich erscheint, angesichts seines Fachgebietes. Und deshalb wird es wohl auch bald dazu kommen, dass ich mit ihm an einer "Reise-Ukulele" schrauben werde. Ich freu mich rieeeesig drauf! Die wird geil.
Über Thomas (Garden-Leiter) habe ich viel gelernt in den letzten Wochen. Nur ein Bruchteil davon: Der Franzose hat in seiner Heimat Kunst studiert und ist spezialisiert auf Gravuren... Aber hallo verziert der unsere Reise-Ukulele!
Weil ich im Workshop arbeite, hatte ich zuletzt auch einen erste Hilfe Kurs. Und überhaupt gaaar keinen Bock drauf. Ich hasse den Kack. Obwohl ich weiß wie wichtig das ist. Das dachte ich so bei mir, als ich vorletzten Mittwoch viiiiel zu früh in die viel zu große, viel zu kalte Lagerhalle am Stadtrand kam. (Zu allem Überfluss war die Referentin auch noch vom britischen roten Kreuz.) AAAAABER: Das hat übel Bock gemacht. Ich weiß noch wie ich damals beim Kurs für den Führerschein beinahe eingeschlafen bin. Das konnte mir gar nicht passieren bei diesem Mal. Viel zu unterhaltsam. Einfach echt gut gemacht und sehr interaktiv, gerade zu mitreißend. Jetzt freu ich mich richtig auf den nächsten Verletzten :P
Hier ein Foto von einer Variante, den Kopf falsch zu verbinden (das mit den Augen ist meine Handy-Cam schuld):

Ja, das war schon nett. 

Außerdem habe ich in der Nähe meines Lieblingspubs meinen neuen Lieblingsladen gefunden: Ein Bierladen. mit allem möglichen Bier aus aller Welt, das auch noch billiger ist als jenes, das in den örtlichen Tavernen ausgeschenkt wird. Großartig. Darunter selbstverständlich auch: Kölsch. Träumchen!

Anderes Thema: Das Wetter wird scheiße! Es wird ein Bisschen Herbst und damit auch ein Bisschen windig und ein Bisschen mehr Schottland(=regnerisch). Aber das Wetter wechselt vor allem die ganze Zeit zwischen nur windig und windig mit Regen. Ich sehe eine Menge Regenbögen, auch ganz schön. Und wenn es nicht regnet, genieße ich auf meinen Spaziergängen zum Gym und zurück auch das "Farbenspiel der Natur", wie ich es ein wenig geschwollen nennen möchte. Toll, toll, supertoll!

Schnappschüsse:


Na? Ist das was? Schon.


So. Kurzer Exkurs in Sachen Basketball. Wir hatten ein Spiel. Wir haben verloren. Komischer Weise waren außer mir alle zufrieden. Nächstes Thema.

Ich habe neulich einen meiner glücklichsten Tage gehabt, als ich in die Stadt gegangen bin und folgendes gekauft habe: Eine Uhr, eine Mehrfachsteckdose und einen Controller (den ich nichtmal selbst bezahlt habe).
Danach habe ich mich einfach komplett gefühlt. Das klingt vielleicht total doof, aber es gab ein paar Dinge, die mich einfach gestört haben und seit diesem Tag gibt es sie nicht mehr: 1. Wenn ich in morgens früh aufwachte wusste ich nie wie viel Uhr es ist: Wanduhr! 2. Als erstes checke ich morgens gerne mein Handy, das am (zugegebenermaßen nicht allzu weit entfernten) anderen Ende meines Zimmers 
an eine Steckdose angeschlossen verweilte, weil die Steckdose am Kopfende meines Bettes durch die Nachttischlampe besetzt war: Mehrfachsteckdose. UND Nima und ich hatten eine Spielenacht mit meinem PC gemacht, bei der er mit der Tastatur zocken musste... : Controller. Nicht das der Controller irgendwas brächte, denn ob er nun mit Tastatur oder Controller gegen mich verliert ist ja eigentlich egal. Aber er wollte es so.



Letzte Woche war, wie vielen bekannt sein dürfte nicht nur Weltspartag, nein, es war auch Halloween. Ein Brauch, den den ich in Deutschland mehr oder weniger toleriere, der aber hier irgendwie etwas größer ist. Natürlich. Man hat ja auch keinen Karneval zum verkleiden, da braucht man irgendeinen 0815-Schabernack wie Halloween. Der Tag war das perfekte Beispiel für die beiden Seiten der Arbeit hier: 
Ich habe nach der regulären Arbeit im Workshop in meiner "Freizeit" die Party für die Coremembers vorbereitet, was Spaß gemacht hat. Dann kam die Party, die Spaß gemacht hat, nach der ich aber schon gut müde war. Und nach der Party war aber dann ja wieder Arbeitszeit, also mussten wir alle ins Bett kriegen. Später als sonst. Müder als sonst. Und MINDESTENS zehn mal so stur! So war Derek vollkommen in Rage, als er erfuhr er würde seinen Nagellack erst morgen früh los, weil es nun zu spät sei, was das ganze natürlich nur noch mehr verzögerte und mir nur noch auf die Nerven ging, die nach 13 bis 14 Stunden Arbeitens nun schon völlig blank lagen. So eine Nichtigkeit, die man einfach am nächsten Morgen machen kann. Ich war soooo sauer. Und muss mich dann natürlich zurück halten. blablabla. Egal. Hat geklappt. Am ersten November war wie erwartet alles wieder gut!

Achja, ich war der schlechteste Pirat allerzeiten:

Gestern also erster November. Allet jut! UND. ENDLICH. WHISKEY! Nach zwei Monaten im Land des Scotch Whiskey hatte ich gestern zum ersten Mal den Genuss. Aber nicht irgend wie "ich-gehe-in-eine-bar-und-sage-hey-barmann-gib-mir-whiskey"-mäßig. Nein. Thomas (Garden-Leiter) hatte Tommy (aus meinem Haus) und mich gefragt, ob wir zu einer Whiskeyprobe der Männer seiner Gemeinde kommen wollten. Und dann scheißt man auf das Training im Fitnessstudio und geht selbstverständlich hin. Und verkostet alles mögliche an Whiskey und erzählt und hat Spaß und ...geil!!! Hammer Abend! Bestes Leben! Einen guten zwölfjährigen hat man (Tommy und ich) sich dann kompromissweise (weil man für den 18-jährigen zu arm war) angeschafft und der steht jetzt neben mir. Zweidrittel voll. Und morgen kommt nicht der Weihnachtsmann, aber immerhin mein bester Freund Ruben. Und mein Leben ist schön.


Sláinte!