Donnerstag, 10. Oktober 2013

Schon wieder was anders...

Hallo mal wieder...

und ich weiß es wird auch Zeit... ich nehme mir zu viel für mich selbst zur Zeit. Will euch aber keinesfalls vernachlässigen! Also gibt es einen neuen Post. Heute während meiner Arbeitszeit geschrieben, was zwei Gründe hat: 1. Es ist nichts los und ein Großteil der core members arbeitet noch bis 4 und kommt dann erst mit dem Taxi heim, 2. Ich nutze meine Freizeit seit letztem Dienstag äußerst effizient, denn ich habe sowohl einen Controller als auch FIFA 14 als auch NBA 2k14 erworben, womit sich das Leben hier absolut heimisch anfühlt und die Langeweile endgültig aus meinem Alltag vertrieben ist!

Mein Leben fühlt sich immer weniger an, als sei ich hier im Urlaub und Inverness wird immer mehr zur Heimat. Ich kenne inzwischen die wichtigsten Plätze, weiß wo die Bank ist, bei der ich kostenlos Geld abheben kann, ich habe einen Lieblingspub und ein Lieblingscafé. Letzteres habe ich in Köln nicht, aber da der Kaffee, den wir hier im Haus haben sagenhaft unterirdisch ist gönne ich mir hier neuerdings fast jeden zweiten Tag ein Käffchen im "SO COCO", das ungefähr so lange wie ich Teil der Stadt ist.
Und während alles langsam so vertraut ist, kommt es mir dennoch vor, als seien keine zwei Wochen hier vergangen. Das Heimweh, von dem ich dachte, es würde mich bald einholen, lässt zum Glück auf sich warten. Es gefällt mir, dass ich weiß, wo ich in meiner Freizeit hingehen kann. Dazu kommt, dass das Leben in der Arche uns Asisstants relativ schnell vertraut werden lässt. Denn man sieht sich ja so oft! Das kann doch auch nervig sein, sagt so mancher vielleicht, aber ich habe mein Zimmer und den ganzen Rest der Stadt als Rückzugsort. Also heult mal nicht rum!

Aber es ist nicht so, dass ich nicht an die einzig wahre Heimat denke. Gerade jetzt, wo jeder meiner ehemaligen Mitschüler in eine andere Stadt zu ziehen scheint, frage ch mich, wie es wohl nach meiner Rückkehr sein wird. Aber bis dahin sind es ja noch mehr als zehn Monate, also ruhig bleiben.

Achja. Was ich noch vermisse ist die Bundesliga. In erster Linie auch die zweite. Gerade wo es zur Zeit so gut läuft... und der HSV im Pokal leider keine Chance haben wird.

Egal, es geht weiter mit meinem Freizeitbericht:
Ich habe einen ersten Ausflug unternommen - nach Nairn. Ultra kleine Stadt an der Küste. Carol, Hayley, Nima und ich haben dort ein Picknick am Strand gemacht. Aber während das Wetter wirklich phänomenal ist, was schottische Verhältnisse betrifft (das sagt zumindest jeder ständig), wird es doch langsam gut Herbst. Ein wunderschöner Herbst nebenbei... der Inbegriff eines Herbstes: bunt, windig, frisch, einfach super. Nicht so ein doofer Matschherbst wie ich ihn nur oft genug in Deutschland erlebt habe :D

Fortschritte macht auch mein Fitnessprogramm:
Ich gehe jetzt ins Gym, habe vor das auch öfter mit Nima zu tun, einem Assistant aus Berlin, denn zu zweit macht Fitnessstudio schon ein wenig mehr Spaß. Außerdem gehe ich jetzt jeden Dienstag abends zum Basketball (leider nur einmal die Woche). Ich bin nämlich neulich dann mal zum Training gegangen, bei dem sich herausstellte, dass das Niveau hier eher mittelmäßg ist und dass Inverness echt klein ist. Stellt sich heraus, dass Simon, der mich "gescoutet" hat ein Bekannter einer Assistant ist und der Coach des Teams der Bruder einer der Bürokräfte. Das hat die ganze Geschichte von Beginn an sehr angenehm und freundschaftlich gemacht. Und ich kann euch sagen Freunde: Ich habe so derbe Bock auf diesen Sport, auch wenn meine Knie das ungefähr genau so geil finden, wie eh und je, nämlich nicht.
 Aber es macht einen Heidenspaß.
Nächsten Dienstag haben wir dann auch schon ein Spiel, obgleich ich noch nicht weiß, ob ich spielen werde. Das Spiel ist nämlich ein Nachholspiel der letzten Saison und Ross, der Coach/Bürokraftbruder, meint, es sei vielleicht unfair mich spielen zu lassen. Wir werden sehen...

So, Kinder! Nun war es so, dass ich bis gestern dachte, euch nur das erzählen zu können, was ja nun ungefähr nichts ist, was die Arbeit betrifft... Aber jetzt kommts, meine Lieben. Ich habe mich inzwischen gut an meine Rolle hier im Haus gewöhnt und verstehe mich mit allen core members super! Mir wurde zwar beim letzten Team Meeting erklärt, dass ich ein "spare assistant" bin und zwar in sofern, dass eigentlich jeder Assistant einen core member hat, für den er in besonderer Weise sorgt (die Funktion nennt sich Keyworker), während in unserem Haus jedoch schon jeder "versorgt" ist. Das war mir aber ziemlich Wurst. Ist aber relevant für das Folgende:
Gestern Morgen hat mir Amy dann eröffnet, dass ich ab nächster Woche vier Tage der Woche im Workshop arbeite und nur noch einen in Saorsa. Das verändert ungefähr mein gesamtes Arbeitsleben. Ich werde nun im "gardening" arbeiten, das ich bisher einmal pro Woche besucht habe, aber auch im "woodwork" und im "candles"-Workshop. Alle befinden sich im gleichen Gebäude auf dem Grundstück von Braerannoch. Und jede dieser Gruppen macht Spaß und lässt mich die verschiedensten Menschen mit Lernbehinderungen kennenlernen - cool! Aber es ist eben so vollkommen anders als im Haus zu arbeiten. Lauter, körperlich anstrengender und nicht ganz so persönlich wie mit den fünf Jungs und Mädels in Saorsa. Dennoch werde ich jetzt schon beneidet, denn alle Assistants lieben die Arbeit im Workshop als Abwechslung zur manchmal doch ein wenig monotonen Arbeit im Haus. Nur, dass man als Assistant normaler Weise höchstens einmal pro Woche hingeht. Man hat sich für mich also eine andere Position ausgedacht. Da gibt es Vorteile und Nachteile, wie es bei allen Veränderungen ist.
Großer Vorteil: Relativ feste Arbeitszeiten. Da der Workshop täglich von neun bis 16 Uhr geöffnet ist, werde ich an vier Tagen auf jeden Fall während dieser Stunden arbeiten. Dazu kommt, dass ich abends dadurch fast nie wie bisher oft bis 10 arbeiten werde, sondern zumeist höchstens bis 6. Gut! Gerade angesichts meiner FIFA-Karriere :D und meiner sportlichen Pläne, gerade was das Basketballtraining angeht, das ja immer zu einer festen Uhrzeit stattfindet. Der Nachteil der ganzen Geschichte ist eigentlich keiner: Ich habe wahrscheinlich meistens ein normales Wochenende, weil samstags und sonntags eben kein Workshop ist. Dadurch ist es eigentlich aber eben nicht möglich mir beide freien Tage für in der Woche zu erfragen, weil ich ja an vier von fünf Werktagen arbeiten muss. Naja... Man kann sich auch über Kleinigkeiten aufregen, aber da bin ich ganz groß drin :P

Das waren also wirklich große Neuigkeiten gestern!! Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die neue Herausforderung.

Ein paar Sachen noch zum Abschluss des verspäteten Posts:

Anfang November kommt mein bester Freund Ruben hierher: YEEEEEEEEAH!

Ich habe einige Nachrichten erhalten, die ich nicht erwartet habe: Vielen Dank dafür, ihr seid super und nehmt mir damit die FOMO (ein Begriff, den Hayley mir eröffnet hat. Steht für "Fear of missing out"). Schreibt mir gerne weiter, wenn ihr an mich denkt. :D Ich bin nur bei Zeiten sehr langsam im reagieren. Bitte nehmt mir das nicht übel.

Meine Fotowand ist inzwischen ein wenig größer, aber immernoch viel zu klein. Schickt mir gerne weiterhin Fotos!

Da war noch etwas, aber das fällt mir jetzt gerade nicht ein. Ich werde versuchen euch ab jetzt wieder schneller auf dem Laufenden zu halten. Sorry, weil die Pause jetzt so lange war, hatte ich weniger Raum für lustige Anekdoten, obwohl es hier sehr heiter zugeht. Aber ihr seht ja, dass der Post auch so schön üüübel lang ist.


Jetzt koche ich erstmal.

Ich schreib euch!

Hugs and kisses,
Ben/Bene/Beni/Benedikt ;)




Hier weitere Fotos:




Das hier sind wichtige Teile eines von Benedikt Lülsdorff bewohnten Zimmers:



Und hier Impressionen vom Ausflug nach Nairn. Die Herrschaften sind wie schon erwähnt Nima, Hayley und Carol (v.l.n.r.)





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